8.1. - Verregneter Tag und dann Schafscheren
Heute morgen bin ich schon sehr früh aufgewacht und habe den Vögeln beim Singen zugehört. Es ist mittlerweile morgens etwas frisch, daher habe ich noch schnell die Heizung des Campervans angeworfen - die verbrennt Diesel und zieht von der Batterie um den Lüfter zu drehen, der die heiße Luft ins Innere bläst.
Nach dem kleinen Frühstück geht es wieder auf die Straße. Da es regnet (nicht arg, aber doch merklich) ist die Stimmung leicht gedrückt. Es geht vorbei an Christchurch nach Norden. Die Landschaft wandelt sich wieder deutlich und schnell geht es über enge, kurvige Gebirgsstraßen in ein küstenahes Gebirge und anschließend wieder runter bis ganz ans Wasser.
Nach drei Stunden ist Kaikoura in Sicht und der Plan ins Kajak zu steigen fällt buchstäblich ins Wasser. Gut nur, dass der Wetterbericht für morgen Sonnenschein und 22 Grad ansagt. (Bei Neuseeländischer Sonnenstrahlung entspricht das in etwa 30 Grad in Deutschland.)
Also wird die Kajak-Tour gleich für morgen früh gebucht. 8:30 Start am Steg.
Da der Tag noch jung ist, geht es als nächstes zu einer Schaffarm. Nach einer ausgiebigen Mittagspause wird zuerst Mal ein Lamm mit der Flasche gefüttert. Das Tier ist unglaublich dick eingepackt und super-hungrig. Danach zeigte der Hirte, wie man ein Schaf schert. Dabei hat er Slow-Motion gemacht, da der aktuelle neuseeländische Rekordhalter durchschnittlich 37,2 Sekunden für ein ganzes Schaf braucht. Beeindruckend!
Eine kleine Erklärung zur Wolle später weiß ich, warum die Anzahl Schaffarmer stark rückläufig ist - pro Schaf macht man 12 NZ$ Umsatz pro Jahr. Das sind acht Euro.
Daher hat Allen auch nur noch 300 Schafe, von denen je zwei pro Tag zum Friseur müssen um den Touristen zu zeigen, wie das geht. Dafür verlangt er 12 NZ$ pro Nase und kann, je nach Gruppengröße also zwischen 12 und 96 Dollar pro Tag verdienen. Klingt nach einem besseren Geschäft.
Ob das wiederum reicht um die Famile durchs ganze Jahr zu bringen wage ich zu bezweifeln. Aber vermutlich kann er zwischendurch auch andere Sachen erledigen.
Die letzte Station ist mal wieder - ein Wasserfall.
Im Winter (April) baden hier kleine Robben, was sicherlich toll anzusehen ist. Für Winterurlauber: Ohau Stream ist das Stichwort.