7.1. - Dunedin, Steine und Steine
Guten Morgen lieber Mittwoch hieß es heute und damit auch: Ab auf die Straße!
Geplant war heute im Wesentlichen eine kurze Fahrt nach Dunedin mit anschließender Schaffarm-Besichtigung und dann eine zweite, lange Fahrt bis hoch nach Ashburton. Aufgegangen ist der Plan zwar nicht, aber das ärgert heut niemanden.
Die Stadt Dunedin (gesprochen Duh-Nie-Dinn) ist schottischen Ursprungs und das merkt man ihr auch an (Straßennamen und Vororte). Und wenn man hier eine halbe Stunde rumläuft weiß man auch, warum sich hier nur die Schotten halten konnten. Es ist kalt. Es ist windig. Und das bei Sonnenschein. Ich möchte Dunedin nicht bei Regen und Sturm erleben habe ich beschlossen.
Bemerkenswert ist, dass die Bewohner das irgendwie anders sehen: eine ganze Reihe von Frauen läuft in Shorts oder Minirock herum. Ich friere schon an den Ohren :-/
Leider klappt das mit der Schaffarm heute nicht - die Tour ist zu spät und auch nur in Kombination mit einer zweiten Tour zu haben. Das ist mir zu doof. Also geht es nur eine Runde zu Fuß durch die Innenstadt. Außerdem wird beim Countdown-Supermarkt noch ein letztes Mal das Lager aufgefüllt: Brötchen, Wein und Gummibärchen. Was der Verkäufer denkt ist mir mal egal.
Ein lustiges Detail ist mir auf dem Platz vorm Bahnhof aufgefallen. Dort sind verschiedene Flaggen und Symbole als Blumenbeete angelegt. Und für den grünen Hintergrund verwendet man in Dunedin sowohl Gras, Salat als auch Petersilie. Der Rest sind Blumen.
Die Straßen sind hier wieder besser: schnurgerade, viele Passing Lanes (Überholspuren auf der Landstraße) und kaum Ortschaften um den Fluss zu bremsen. Dadurch erreiche ich nach nur einer Stunde Moeraki.
Hier haben sich irgendwie Steine gebildet, die richtig schön rund sind. Leider ist diese Ecke kein Geheimtipp und der Platz ist recht überlaufen. Trotzdem ist es hier und am nahe gelegenen Kaka Point (heißt echt so, bedeutet im Englischen aber nichts) wunderschön!
Der letzte offizielle Halt für heute heißt Oamaru. In der Nähe dieser Stadt befindet sich ein bekannter Steinbruch aus dem die Steine für viele repräsentative Gebäude Neuseelands und Australiens stammen. Mit den gleichen Steinen haben die Bewohner dann auch ihre Kirche gebaut, ihr Rathaus, ihre Bank und vermutlich auch ein paar Strandhäuser.
Hier fallen mir zum ersten Mal Straßenschilder mit einer besonderen Eigenschaft auf: die stehen auf beweglichen Gelenken. Der Wind bläst hier so stark, dass man es sogar für nötig erachtet, den Straßenschildern zu erlauben, sich in den Wind zu legen. Verrücktes Land!
Heute geht es auf den billigsten Campingplatz, den es auf dieser Reise geben wird. Er kostet NICHTS.
In Neuseeland ist das so genannte "Freedom Camping" bekannt und wird auch von vielen Gemeinden erlaubt. So lange man seinen Müll wieder mit nimmt und einen geeigneten Camper hat (mit Toilette), darf man auf entsprechend ausgewiesenen Flächen seinen Urlaub verbringen. Ich stehe gerade am Ellesmere Lake - einer Lagune südlich von Christchurch.
Hier gibt es sogar öffentliche Toiletten und fließend Wasser in Trinkwasser-Qualität. Entsprechend steht hier auch ein Bus (also ein richtiger Bus, umgebaut zum Camper) und scheint sich auch nicht so bald weg zu bewegen.
Morgen soll es bis nach Kaikoura hoch gehen. Vielleicht sehe ich dieses Mal Wale. Bitte Daumen drücken.