5.1. - Queenstown bis zum Ende des Landes
Am heutigen Morgen hieß es Abschied nehmen von Moke Lake und der Adrenalinhauptstadt der Welt. Der Weg führt entlang des Lake Wakatipu immer auf dem State Highway 6 entlang nach Süden. Der Weg durch Southland macht klar, wo Neuseeland seine Landwirtschaft konzentriert hat. Hier ist alles von der Schaf- zur Rind- zur Hirschfarm. Sogar eine Elchfarm habe ich gesehen. Drum herum sind große Flächen mit Getreiden.
Da die Straße schnurgerade ist und es hier kaum nennenswerte Erhebungen gibt fliegen die Kilometer nur so dahin und schon nach knapp zwei Stunden finde ich mich in Invercargill wieder. Weit vor Plan.
Selbst das Einchecken am Campingplatz ist noch nicht möglich, Ich darf mir aber trotzdem schon einen Platz aussuchen und entscheide mich für eine Ecke mit Hecke auf zwei Seiten. Grund dafür ist eine wirklich steife Brise, die schon den ganzen Tag weht und von der mein Bauch sagt, dass die auch weiter wehen wird.
In Invercargill selbst gibt es ein kostenloses Museum, dess Hauptattraktion für mich das Terrarium der Tuataras ist. Hier lebt auch der älteste bekannte Vertreter dieser Dinausauriergattung - Henry. Henry ist ungefähr 111 Jahre alt und wurde im 19. Jahrhundert "domestiziert". Leider war das Kerlchen ziemlich aggresiv, als er im Museum ankam und um 2002 hat man ihm einen Tumor entfernt. Seit dem ist er nicht nur umgänglicher geworden, sondern hat sich auch wieder gepaart. Derzeit schätzt man, dass diese erstaunlichen Tiere etwa 200 Jahre alt werden.
Ansonsten hat Invercargill nicht viel zu bieten. Die Deko der Geschäfte und viele der Fassaden sind in den 70er Jahren stehen geblieben und nicht alle wurden seit dem liebevoll gepflegt. Ich sehe auch einen enormen Leerstand bei den Ladengeschäften und das in viel größerem Maße als im Rest Neuseelands. Überhaupt wirkt Invercargill nicht wie der Rest des Landes und ich weiß nicht so recht, woran das liegt. Vielleicht fehlt es einfach an Touristen und ihrem Geld um der heimischen Wirtschaft einen Impuls zu geben.
Was auf jeden Fall floriert sind Landmaschinen (ich habe Class, John Deer und noch zwei weitere gesehen) sowie Religion. Das Navi hat etwa 20 verschiedene Kirchen angeboten und die waren alle von verschiedenen Ausprägungen des christlichen Glaubes.
Da das Städtchen einen deprimieren kann geht es gleich weiter nach Bluff.
Dieses kleine Städtchen ist größer als ich dachte, aber das heißt nicht viel. Bei Bluff handelt es sich um die südlichste Siedlung Neuseelands und man kann von hier die südlichste Insel "Steward Island" sehen. Außerdem gibt es einen Pub namens "Lands End" - Ende des Landes.
Bluff hat noch weniger zu bieten als Invercargill, macht sich jedoch einen Namen mit der einzigen Aluminiumhütte Neuseelands und dem südlichsten Hafen.
Am Abend geht es wieder ruhig zu und ich hoffe ein Mal mehr auf einen klaren Himmel zum Sterne-Schauen, der sich aber einfach nicht einstellen will.