2018-12-31 Flammende Sterne… ähhh Boden
Silvester begann einigermaßen früh. Es ging ins beschauliche Murchison um ein kleines Naturspektakel zu bewundern.
Die Tickets haben wir im kleinen Laden von Shelly gekauft und dann ging es per VW-Bus 40 Minuten durch die Gegend. Unser Fahrer und Guide hat uns in der Zeit viel zu berichten gehabt und ich habe die Gelegenheit genutzt Fragen zu stellen.
Wie lange er das schon macht, was man hier so im Winter macht und so weiter.
Wir sind über eine Hirschfarm zu unserem Startpunkt gefahren. Farm kann hier auch schon mal etwas größer sein. 1.300 Hektar Hügel für 400 Stück Rotwild plus ein paar Schafe und Kühe. Kein Feldbau. Vielleicht etwas Heu für den Winter. Strom gibt es hier in den Bergen nicht – da die Farm allerdings am Blackwater River liegt, hat man einfach eine Mini-Turbine mit Häuschen gebaut und kriegt so seinen Strom.
Die Wanderung durch den Wald und die Wiesen, über zwei, drei Bäche und über Stock und Stein braucht ungefähr eine Stunde und ist gefüllt mit interessanten Hinweisen zu Flora und Fauna. Da außer uns noch zwei Familien mit je zwei Mädchen zwischen 8 und 11 dabei sind, wird alles anschaulich erklärt. Tolle Sache!
Besondere Highlights: ein neugieriger Weka kam aus dem Busch und wollte gar nicht mehr gehen. Diese Vögel gehören in dieser Gegend noch nicht zum allgemeinen Bild. Es war für unsere Guides und auch die Aucklander Familie eine ebenso positive Überraschung wie für mich.
Auch eine Waldstelle voller Moosen war faszinierend. Die sind wie große Pilze gewachsen und geben unter leichtem Druck etwas nach. Irgendwie hat es mich an Hocker erinnert.
Am Ziel angekommen bot sich ein surreales Spektakel. Direkt aus dem Waldboden schlagen Flammen. Und die brennen seit ungefähr einhundert Jahren, gespeist von Erdgas tief im Boden.
Shelly und Paul – ich glaube er hieß Paul – haben sich gleich daran gemacht ihr im Wald verstecktes Equipment aufzubauen und uns Tee, Pancakes und Mashmellows auf den Flammen zu kredenzen. Faszinierend und lecker. Und das direkt an den Flammen aus dem Boden.
Insgesamt war der Trip vier Stunden lang und hat sich aus meiner Sicht total gelohnt. Wie alles in Neuseeland war es ein teurer Spaß – über hundert Euro für zwei Leute.
Nach so viel Wandern war klar: mehr wandern. Also ab zu den Maruia Falls! Der Weg führt wieder durch „Beech Forest“ (sic) – eine hier weit verbreitete Eiben-Sorte. Der Weg ist kurz, an seinem Ende warten nicht nur die tollen Wasserfälle, sondern auch jede Menge Sandflys. Wunderbar. Schnell wieder weg!