3.1. - Blue Pools, Cromwell und Queenstown
Nachdem in der ganzen Nacht kein kleines Fenster und keine Türritze offen war blieb ich während des Schlafes weitestgehend von Sandflies verschont. Gute Sache!
Kurz nach 8 ging es dann auf die Straße und schon nach etwa 5 Minuten zum ersten Wasserfall. Den Namen habe ich mir nicht gemerkt, wohl aber, dass es direkt am Wasser UNMENGEN an Sandflies gab.
Eine Maori-Saga besagt, dass die Götter diese Blutsauger geschickt haben um uns daran zu erinnern, dass wir hier in Neuseeland NOCH nicht im Paradies angekommen sind.
Der zweite Stopp folgt nur 20 Minuten später - die Blue Pools locken.
Der kurze Walk durch den Wald ist leicht bezwungen und mündet in einer Hängebrücke. Nicht 110m wie die Letzte, aber leider auch nicht zu vermeiden. Ich konzentriere mich ganz auf die Holzbalken und blende die Tiefe daneben aus. Leider hat eine der Planken ein Astloch und zeigt mir ganz deutlich, dass es ordentlich nach unten geht. Prima.
Hilfreich ist nur, dass es um die Hängebrücke herum richtig schön ist!
Direkt danach landet man an der zweiten Brücke - dieses Mal ein festes Exemplar und man sieht das türkis-blau der Blue Pools. Hier treffen zwei Flüsse aufeinander und das eisige Gletscherwasser bricht in besonderem Maße das Licht - es entsteht ein herrliches Blau.
Leider auch hier: Sandflies.
Weiter geht es entlang am Lake Wanaka und dem Lake Hawea nach Cromwell.
Eigentlich ist Cromwell nur eine kleine Siedlung in Mitten von Obsthainen, doch mindestens drei der Obstfarmen haben sich zu Publikumsmagneten entwickelt. Schon seit 2008 gibt es davon für mich nur einen: Mrs. Jones.
Hier gibt es frische Früchte, Obst, Honig und allerlei Trockenfrüchte und Nougatkreationen. Und das beste Eis Neuseelands (meiner Meinung nach). Die Portionen sind riesig, man kann eine Eissorte als Basis wählen (z.B. Vanille oder Hokey Pokey) und dann frische Früchte (z.B. Banane, Kiwi oder Waldfrucht) hinzufügen. Kostet dann 5 NZ$ aber ist richtig, richtig lecker!
Insgesamt habe ich über 60 Euro bei der guten Damen gelassen. und die vielen chinesischen Touristen drum herum haben auch gut zugeschlagen. Ich denke den Laden wird es noch eine Weile geben.
Weiter Richtung Queenstown kommt auf der linken Seite "Roaring Meg" ins Hörweite. An dieser Stelle rauscht der Kawarau River sehr laut um eine Kurve und ein Wasserkraftwerk lässt zusätzliche Kubikmeter Wasser hinein schießen. Das Ergebnis ist schön und gefährlich zugleich, Außerdem erinnert den Blick entlang des Flusses, wie es nur Zentimeter neben der Fahrbahn nach unten geht und da wird mir als Höhen-Beeinträchtigten doch etwas schlecht. Aber einen anderen Weg nach Queenstown gibt es nicht wirklich.
Die Sonne sticht mittlerweile ziemlich heftig, obwohl nur 19 Grad auf dem Thermometer stehen. Es fühlt sich nach 30 an und meine Haut meldet auch mal langsam Krebsalarm. Vorletzter Stopp für heute ist der Flughafen von Queenstown. Hier ist eine Mietstation und ich lasse ein mal alles wechseln: Bettlaken, Kissenbezüge, Geschirrtuch und Handtücher. Alles wieder frisch und sauber. Kostenloser guter Service ist noch besser als guter Service.
Last stop of the day: Queenstown, NZ - adrenalin capital of the world.
Die Stadt heißt mich willkommen, wie ich sie schon kenne: voller Menschen und Autos. Mehr junge Backpacker als andere Besucher und an jeder Ecke schreit mich ein Schild an, dass ich mich hier für nur 150$ von einer Brücke oder Klippe stürzen kann, Oder ob ich nicht für 130$ in ein Jetboot steigen möchte? Oder vielleicht doch die 300$ Herr der Ringe Reit-Tour? Oder vielleicht noch schnell ein Tattoo mit für den Weg? "Sweet As" vielleicht?
Dieses Mal habe ich keine halsbrecherischen Aktionen geplant und selbst ein gepflegter Sprung auch 18.000 Fuß ist nicht drin.
Ich bugsiere den Camper in den eher engen Top 10 Holiday Park und berappe die teuerste Liegegebühr bisher (und wohl auch für den Rest der Reise): 59$. Anschließend plündere ich in der Innen"stadt" noch Souvenirläden und den "Cookie Time!"-Laden. Für morgen wird noch geschaut, wann das Kiwi-Zentrum öffnet. Ich will zuschauen, wie die süßen Viecher gefüttert werden.
Außerdem check ich die Lage beim Ferg: etwa 15 Meter anstehen. Geht eigentlich aber ich habe noch Zeit bist zum Abendessen. Später...