King of California

Und noch ein Film, den ich vor ein paar Wochen gesehen habe: King of California

Er wird im Deutschen als Komödie bezeichnet und obwohl er mit viel Humor daher kommt, muss ich sagen: Nein. Das ist keine Komödie sondern ein Drama.

Die 17-jährige Miranda lebt seit zwei Jahren ganz allein im Haus ihrer Eltern. Die Mutter ist schon lange vorher abgehauen und hat sie mit ihrem Vater zurückgelassen. Und der sitzt jetzt schon einige Zeit in einer Nervenheilanstalt.

Der Auftakt des Films ist Mirandas Fahrt zur Klinik um ihren Vater abzuholen. Der Zuschauer darf im Verlauf des Films immer wieder an ihren Gedanken Teil haben und lernt eine Frau kennen, die viel zu schnell erwachsen werden musste. Sie schlägt sich durchs Leben und erträgt ihren Job bei McDonalds, da sie der Realität ins Auge blickt statt ihren Träumen nachzuhängen.

Das wiederum tut ihr Vater - sein neuester Spleen ist der Goldschatz eines spanischen Eroberers, der er finden will. Nach anfänglicher Skepsis lässt Miranda sich darauf ein, da sie ihren Vater zurück haben will und unter ihrer harten Schale einen weichen Kern hat, der sich nach elterlicher Liebe sehnt.

Die beiden werden auch bald belohnt und bestärkt, bis sie erkennen, dass der Schatz unter einem neu gebauten Supermarkt zu suchen ist. Doch das kann Charlie nicht stoppen - er ist besessen.

Der Film ist ein unglaublich intensives Charakterstück, dass Michael Douglas auf den Leib geschrieben scheint. Besonders im englischen Original erkennt man, mit welchem Geschick er sich in den besessenen Charlie einlebt und dessen Gedankenwelt transportiert.

Doch auch Evan Rachel Wood als Miranda verdient Applaus - sie kann als Identifikationsfigur des Zuschauers einiges an Sympathie wecken und entführt uns dann doch in einem Akt von Liebe in die Welt ihres Filmvaters.

Bei diesem Machwerk gilt Vorsicht! Nicht jedem wird der Film gefallen. In weiten Strecken ist er melanchonisch, er hat kein echtes Happy End und selbst dieses beantwortet nicht mal die Hälfte aller Fragen.

Wer Kopfkino mag und sich einen Film fern ab vom Mainstream genießen kann, sollte aber bedenkenlos zugreifen. Der Film ist technisch, inhaltlich und darstellerisch von höchster Qualität. Und Spaß gemacht hat er mir auch noch.

This article was updated on 4 April 2009