Flug nach LA
Mein erster Reiseabschnitt führte mich via ICE von Stuttgart nach FFM um dort in eine Lufthansa-Maschine (die "Zwickau") zu steigen. Ziel war mein Transit in Heathrow.
Der Kapitän meinte, dass Wetter sei "leicht bewölkt", von oben sah es aber eher nach einer grauen, fluffigen Welle nach der Anderen aus. Je näher wir dem Boden kamen, desto größer schienen die Lücken zwischen diesen Wellen zu werden, und um so mehr sah ich von der Landaufteilung Englands.
In einer bestimmten Höhe sah aus, als ob sich das Licht zwischen zwei Schichten bricht - es sah aus, als ob das Licht eine spiegelglatte, endlose Fläche bilde.
Wo ist der Physiker, wenn man mal einen braucht!? Thomas? Wenn du das liest: erklärs mir!
Die Landung ging trotz des für mich unerklärlichen Lichtspiels reibungslos vonstatten und da war ich nun: London Heathrow. Keine Ahnung, wohin ich muss, kein Plan, wann genau es weiter geht. Fragen hilft und so konnte ich unbeirrt durch verlassene Gänge und über völlig leere Laufbänder in den nächsten Security Check gehen.
Dass Gastfreundschaft und Freundlichkeit der Briten eine Grenze kennt war mir klar, dass dieses Ende aber ausgerechnet bei einem Regenschirm zu finden sei, hätte ich aber nicht gedacht. Vor mit wollte ein älterer Herr den Beamten in sehr dürftigen Englisch erklären, warum er den spitzen Regenschirm mit an Bord nehmen wollte. Die bestimmte Antwort: "You may go, Sir, but THIS will go NO further."
Nur wenige Stunden später finde ich mich jetzt an Bord der Boeing 777 wieder und habe mein erstes Stück Neuseeland hinter mir. Zum Mittag/Abendessen/wasauchimmer gab es Lamm-Steak mit Trüffelpüree, grünen Bohnen und in Thymian geröstete Karotten.
Allen Unkenrufen zum trotz habe ich es gegessen. Ich lebe noch. Der Teller war leer.
Ja, wirklich.
Den Käse zum Dessert habe ich weg gelassen, die Rhabarber-Mascarpone habe ich aber gegessen.
Wenn ich gerade lese, was ich als Appetizer zu mir genommen habe, frage ich mich doch, ob in dem Welcome Drink keine Mittelchen waren. Parmesan Ricotta?? ICH!?
Also: erstes Abenteuer bestanden.
Meine Sitznachbarn sind prima - ein junger Pianist auf dem Weg von Israel nach LA und ein Ruheständler aus Schottland auf dem Weg zu seinem Sohn, der vor einem Jahr mit Sack und Pack, 18 Monate altem Baby und Frau im 7. Monat schwanger nach Neuseeland auswanderte.
Nächstes Abenteuer ist die Einreise in die USA ;-)
PS: Ich schreibe das hier aus der Air New Zealand Lounge LA - ich habs also geschafft. Nur 10 Fingerabdrücke und ein Foto...