29.12. - Old Saint Paul's und House of Parliament
Heute war die Hauptstadt Neuseelands Programmpunkt. Vorher musste aber noch eine Reparatur am Campervan organisiert werden. Seit gestern piepst die Warnleuchte für die Beleuchtung auf. Ein paar einfache Anrufe, weil ich immer zu blöden Zeiten dazu komme später habe ich einen Termin um 10 Uhr, etwa zwei Minuten Fahrt vom Campingplatz entfernt. Perfekt.
Weil ich ungeduldig bin, tauche ich eine halbe Stunde zu früh auf und werde trotzdem bedient. Das Wechseln der Birne geht erstaunlich problemlos am VW Crafter. Mein BMW hätte vermutlich ein Mal auseinandergebaut, gereinigt und wieder zusammengesetzt wollen.
Danach ging es per Bus in die Stadt. 8,50 NZ$ für ein Tagesticket ist fair. Die Fahrt dauert fast 50 Minuten, weil hier alle Ecken mitgenommen werden, aber mich als Tourist stört das natürlich wenig.
Meine erste Station ist die alte Kathedrale St. Paul's. Dieses noch immer geweihte angelikanische Gotteshaus ist heute eine Art lebendes Museum. Und gleichzeitig eine Ikone. Für die englischen Siedler brachte der gotische Holzbau etwas von der Heimat zurück. Es wurden die selben Liederbücher und die gleiche Bibel genutzt, wie in der alten Heimat.
Ich bin von der Bauart und der Schnitzkunst beeindruckt.
Zweite Station ist die Waterfront und auf Empfehlung hole ich mir ein Eis von "Kaffee Eis". Sehr lecker!
Dieses Mal geht es nicht ins Te Papa - dieses fantastische, kostenlose Museum braucht einfach einige Stunden und ich hoffe einfach, dass sich nicht soooo viel verändert hat im Vergleich zu meinem letzten Besuch.
Stattdessen finde ich mich für die letzte Tour im Parlament ein. Leider kann ich euch keine Bilder aus dem Inneren liefern. Nach einer Security-Kontrolle wie am Flughafen muss jeder Kameras und Handys abgeben.
Das aus vier Gebäuden bestehende Parlament vereint verschiedene Stile und ist durch unterirdische Gänge miteinander verbunden. Das "Beehive" genannte Gebäude beherbergt den Regierungssitz, daneben findest sich das House of Parliament und das dritte Gebäude die Library of Parliament. Ein viertes Gebäude wurde hinzugemietet um verschiedene Ministerien aufzunehmen, für die kein Platz mehr war.
Auch über das Wahlsystem und den Weg vom Antrag zum Gesetz wurde auf der Führung Einiges berichtet. Für uns Deutsche mache ich es kurz: Alles wie zuhause. Seit 1996 gibt es das MMP-Wahlrecht, also zwei Stimmen, wie bei uns. Da mir das englische Wort für "Überhangmandat" nicht einfiel konnte ich leider nicht fragen, wie das läuft.
Interessant fand ich, dass jeder Gesetzentwurf direkt nach erster Lesung online gestellt wird. Genau wie bei uns gibt es Ausschüsse, wo die eigentliche Arbeit erledigt wird. Genau wie bei uns muss am Ende jemand unterschreiben, der nichts für das Gesetz kann.
Alles in Allem war es ein ruhiger Tag mit etwas Shopping und Kultur dazwischen. Falls es die Damen interessiert, habe ich hier noch ein Bild der nächsten Sommermode. Also vermutlich. Ohne Gewähr.
Und noch etwas für die Weihnachtsfreunde unter uns: